Ergebnisbericht der Branchenbefragung 2025

Das Jahr 2024 stellte für die Druck- und Medienwirtschaft eine weitere Herausforderung dar. Nach den signifikanten realen Umsatz- und Produktionsrückgängen im Jahr 2023 wurden auch im Jahr 2024 die Hoffnungen auf eine nachhaltige konjunkturelle Erholung in der Druck- und Medienwirtschaft enttäuscht. Die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen, die sich aus der Energiekrise und der damit verbundenen schwierigen Nachfragesituation ergeben, setzten sich in der Branche bis ins Jahr 2025 fort und führen zu einer anhaltenden Konsolidierungsbewegung. Zwar sind die Preise für Druckpapiere im Jahresverlauf 2024 vergleichsweise stabil geblieben, jedoch war die Auftragslage sowie die Kapazitätsauslastung deutlich unterdurchschnittlich. Auch wenn einzelne Frühindikatoren für 2025 auf eine leichte Verbesserung im Vergleich zur Vorjahresentwicklung hindeuten, bleibt die Stimmung insgesamt jedoch verhalten.

Zentrale Ergebnisse der Branchenbefragung 2025: Mehr als die Hälfte der Unternehmen der Druck- und Medienwirtschaft erwartet für 2025 steigende oder gleichbleibende Umsätze. Die Umsatzprognosen der Unternehmen für dieses Jahr sind optimistischer als 2024. Der Saldo der Erwartungen liegt damit rund 9 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert, jedoch weiterhin im negativen Bereich. Weitere Umsatzeinbußen sind demnach auch für 2025 zu erwarten.

Bezüglich der erwarteten Absatzentwicklung 2025 rechnen mehr Betriebe mit einem Rückgang als mit einem Zuwachs. Der Saldo liegt mit -18 Prozentpunkten weiterhin im negativen Bereich. Bei der Betrachtung nach Umsatz- und Beschäftigungsgrößenklassen sind keine starken Abweichungen zu beobachten.

Für 2025 wird von etwa einem Drittel (30 %) der Unternehmen eine Steigerung des Betriebsergebnisses erwartet, für 42 % hat sich die Ertragslage im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Gleichbleibende Gewinnerwartungen meldeten 28 % der Teilnehmer. Damit verbesserte sich der Saldo im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozentpunkte, liegt jedoch weiterhin im negativen Bereich.

Im Jahr 2024 waren viele Unternehmen von Kostensteigerungen betroffen. Alle abgefragten Kostenpositionen stiegen, ausgenommen Druckpapiere. Die Intensität der Anstiege war jedoch niedriger als in den Vorjahren. Der größte Anteil der Anstiege lag 2024 bei moderaten 0,6 bis 5 %.

Die Erwartungen hinsichtlich der Kostenentwicklung für das Jahr 2025 fallen insgesamt geringer aus als für das Jahr 2024. Dennoch weisen die einzelnen Kostenarten weiterhin deutlich positive Salden auf. Der überwiegende Anteil der Unternehmen rechnet daher auch für 2025 mit Kostensteigerungen.

Im laufenden Jahr planen 33 % der Betriebe eine Reduzierung ihrer Beschäftigtenzahlen, während 15 % von einem Beschäftigungszuwachs ausgehen. Etwa 52 % der befragten Betriebe sehen derzeit keine Notwendigkeit für eine Veränderung der Beschäftigtenzahlen. In der Gesamtbetrachtung ist daher weiterhin mit einem Nettopersonalabbau zu rechnen.

In der Druck- und Medienwirtschaft hat die Nutzung von Künstlicher Intelligenz im betrieblichen Kontext einen hohen Stellenwert. Etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen geben an, KI-Anwendungen bereits im Einsatz zu haben. Bei 13 % ist der Einsatz geplant und bei 33 % wird der Einsatz diskutiert. Lediglich rund jedes fünfte Unternehmen gibt an, dass der Einsatz von KI kein Thema ist.

Trotz der Herausforderungen durch wirtschaftliche Rahmenbedingungen und konjunkturelle Schwäche bleibt das Investitionsniveau auch im Jahr 2025 auf hohem Niveau. Der Anteil der Unternehmen mit Investitionen variiert je nach Bereich zwischen 75 % und 91 %. Die Bereiche Produktionsanlagen und Mitarbeitergewinnung weisen mit 75 % die geringste Investitionsquote auf, während Software/IT und Marketing/Werbung mit 89 % bzw. 91 % die höchsten Investitionsquoten aufweisen. Aufgrund sinkender Unternehmenszahlen ist jedoch trotz dieser Entwicklung mit sinkenden Nettoveränderungen der Investitionen in der Branche im Jahr 2025 zu rechnen.

In wirtschaftlich unsteten Zeiten passen Betriebe ihr langfristiges Investitionsverhalten den neuen makroökonomischen Gegebenheiten an. Auch in der diesjährigen Befragung gab ein überwiegender Anteil (79 %) der befragten Unternehmen an, Änderungen am langfristigen Investitionsverhalten vorgenommen zu haben. Etwas mehr als die Hälfte (55 %) der befragten Betriebe gab an, langfristig geplante Investitionen zu verschieben oder sogar ganz zu streichen.

Die teilnehmenden Druck- und Medienunternehmen nannten im Durchschnitt fünf Geschäftsrisiken, die ihre wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen könnten. Es standen 17 Risikokategorien zur Auswahl. Im Vergleich zum Vorjahr passten die Unternehmen ihre Risikoeinschätzung an die wirtschaftlichen Herausforderungen des Jahres 2025 an. Das größte Geschäftsrisiko ist mit 82 % der Auftrags- und Umsatzrückgang.

Die Unternehmen wurden nach den Ursachen der Umsatz- und Absatzrückgänge gefragt. Die befragten Unternehmen messen der Digitalisierung und den Kosteneinsparungen bei Kunden überwiegend mittlere bis starke Auswirkungen zu, während einer verringerten Nachfrage aus Nachhaltigkeitsgründen mittlere und der Abwanderung von Kunden ins Ausland überwiegend keine bis geringe Auswirkungen zugeschrieben werden.

In der diesjährigen Umfrage wurden durchschnittlich rund fünf von zwölf relevanten Geschäftschancen ausgewählt. Insgesamt erachten 53 % der Druck- und Medienunternehmen ergänzende Dienstleistungen rund um das Druckprodukt als die größte Geschäftschance. Auch die mit der Digitalisierung der Prozesse verbundenen Chancen zählen spätestens seit der Coronapandemie zu den am häufigsten genannten Geschäftschancen.

Den Ergebnisbericht zur Umfrage finden Sie in der Anlage .

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